Weitere Familienmitglieder sind Mama Naomi (46), Sohn Takuto (16) und Tochter Akari (21). Akari habe ich bisher leider noch nicht kennengelernt, weil sie etwas weiter weg studiert und alleine wohnt. Bei nächster Gelegenheit wird das aber nachgeholt. Und dann darf natürlich ein weiteres Familienmitglied auf keinen Fall vergessen werden: Knight - ein Schnauzer, der mir gleich in den ersten paar Minuten seine Kunststücke vorführte und extrem kuschelbedürftig ist - wie ich :)
Bevor ich über das Wochenende ausführlicher berichte hier noch ein kurzes Profil zu den einzelnen Personen. Naomi ist Klavierlehrerin und unterrichtet vorwiegend zuhause und 1-2x die Woche auch in einer Musikschule. Sie ist dementsprechend sehr an klassischer Musik interessiert und ein echter Mozart-Fan. Letztes Jahr war sie mit ihrer Tochter in Wien unterwegs und hatte sehr gute Reiseunterlagen über Österreich - so konnte ich ihr genau zeigen wo ich wohne (in den Unterlagen waren mehrere Fotos von Innsbruck abgebildet, unter anderem eines wo die Arzler Scharte zu sehn ist :)). Naomi ist außerdem eine fantastische Köchin und ich wurde dementsprechend gemästet an diesem Wochenende. Aber auch Akashi ist ein begnadeter Koch. Er hat mir an meinem letzten Abend Kabe gezaubert (siehe Foto!). Akashi ist General Manager der Personalabteilung eines Unternehmens in der Textilbranche.
So, nun zum Wochenendablauf. Am Freitag Abend aß ich mit Naomi und Akashi eine Art japanisches Raclette und dazu gabs Sake. Anschließend wurde noch lange gequatscht und zu später Stunde sind wir dann müde in unsere Betten gefallen. Am Samstag wurde gemütlich gefrühstückt und Naomi zeigte mir einen Bäcker ganz bei uns in der Nähe, wo es immer frisches und knackiges Gebäck gibt (leider wieder kein Schwarzbrot!). Dann fuhr sie mit mir zum Kishiwada Castle - ähnlich dem Osaka Castle. Kleiner, aber auch sehr charmant. Gleich neben dem Schloss gibt es ein Festival Museum, wo man alles über das Danjiri Festival bestaunen kann, sehr interessant! Während einem Spaziergang durch einen typischen japanischen Garten fanden wir ein traditionelles Restaurants mit Geishas und Tatami-Matten, nur leider hätte man 2 Stunden auf einen Tisch warten müssen. Kurzer Hand sind wir dann nach Hause zurück, haben die Männer abgeholt und sind Udon essen gefahren - mit vollem Magen und der Erkenntnis, dass Japaner Tenpura als Topping für Udon verwenden bin ich aus dem Restaurant hinaus. Den Nachmittag verbrachten wir ganz gemütlich zu Hause und abends kochte ich dann gemeinsam mit Naomi Okonomiyaki :)
Nach einem kurzen Abschlussquatscher begleiteten sie mich dann zum Studentenheim. Ihre Worte zum Abschied: "Knock on our door - anytime" - was ich auch mit Freuden machen werde. Es ist ein schönes Gefühl eine so nette Familie in der Nähe zu kennen und ich freue mich schon auf unser nächstes Wiedersehn.

Danach ruhten wir uns dann noch ein paar Stunden in unserem Youth Hostel aus, da wir eigentlich anständig mit den Japanern feiern wollten. Nachdem wir jedoch in Shibuya angekommen waren sahen wir zwar gewaltig viele junge Leute, nur die Clubs und Bars waren unauffindbar. Einige Versuche scheiterten an gruftartigen Lokalitäten wo die Leute in Verliesen und hinter Gittern ihr Abendessen zu sich nahmen oder an Table Charges... schlussendlich tranken wir dann Sangria in einer spanischen Tapas-Bar mit einer japanischen Kellnerin die uns für die Trapp-Familie hielt :) Tja, auf Kitsch stehn sie nun mal die Japaner *g* Die Heimreise stellte sich dann wiederum recht kompliziert heraus, da wir eine falsche Auskunft erhalten hatten und wir zwar in den letzten Zug einstiegen, dieser aber leider nur bis Ikebukuro fuhr... das hieß für uns: 30 min Taxifahrt und um viele Yen ärmer! Am Sonntag sahen wir uns noch kurz das Geschäftsviertel Shinjuku an und fuhren dann gleich weiter nach Harajuku. Dort hat es uns eigentlich am besten gefallen. Der Yoyogi-Park ist wirklich traumhaft schön mit seeeeeeehr viel Grün und den Meiji-Schrein sollte man bei einem Tokyo-Trip auf jeden Fall besuchen!