Montag, 11. Januar 2010

Road Trip: Hiroshima

Letzten Samstag hab ich mich um Mitternacht mit der Claudie in den Nachtbus nach Hiroshima gesetzt - eine relativ spontane Aktion, aber Bustechnisch hat dann ja eh noch alles gut geklappt. Der Ticketkauf im Reisebüro war wiedereinmal eine recht amüsante Herausforderung :) Wir sind dann ca um 6:30 bei der Hiroshima Station angekommen und nach einem kurzen Frühstück gings auch gleich nach Iwakuni weiter. Dort findet man die weltweit bekannte Kintai Bridge. Diese wurde ursprünglich ohne Nägel errichtet - mittlerweile mussten aber schon ein paar angebracht werden. War trotzdem sehr schön :)






Anschließend fuhren wir nach Miyajima-Guchi. Von dort aus nahmen wir die Fähre zur wunderschönen Insel Miyajima. Diese ist vor allem für ihr "schwebendes" Tor im Meer bekannt, welches als Eingang zum Itsukushima Schrein dient. Dieser ist auf Pfälen errichtet und ist somit bei Flut ein Schrein im Meer - leider war bei unserem Besuch gerade Ebbe. Trotzallem ein wahnsinns Anblick!! Rundherum gabs dann noch ein paar andere nette Dinge zu bestaunen: eine fünfstöckige Pagode, Senjokaku uvm... alles konnten wir uns, aufgrund des doch etwas straffen Programms für nur einen Tag, dann doch nicht ansehen. Nach einem sehr guten Mittagessen nahmen wir die Fähre zurück nach Miyajima-Guchi und fuhren dann mit dem Zug nach Hiroshima zurück.



Claudie

Dort angekommen sind wir geradewegs durch den Hiroshima Memorial Peace Park zum Peace Museum gegangen. Im Gegensatz zu vielen anderen Museen ist hier von "Langweile" keine Rede. Die Geschichte wird sehr gut erzählt und dargestellt. Es gibt sehr viele Ausstellungsstücke: Dokumente (bspw. ein Brief von Einstein an Präsident Roosevelt), Dachziegel zum Angreifen (damit man die Auswirkungen der Atombombe erkennt) usw. Man konnte sich ein Headset ausleihen, sogar auf Deutsch. Hierüber konnte ich mir sehr viele Filme anschauen und es wurde von vielen Einzelschicksalen erzählt. Mit der Zeit konnte ich mir vieles aber gar nicht mehr anhören - nimmt einen stark mit das ganze. Dieses Museum regt sehr zum Nachdenken an. Ich wusste zB nicht, dass Hiroshima nun als Stadt des Friedens angesehen wird und sich so stark macht im Kampf gegen Atombomben.



Anschließend haben wir uns dann noch die einzelnen Statuen und Skulpturen im Memorial Peace Park angeschaut und hatten somit unser geplantes Programm beendet. Auf diesem Foto seht ihr den Atomic Bomb Dome, die Bombe schlug damals nur wenige Meter von diesem Gebäude ein.

Nachdem es schon dunkel wurde, ließen wir es uns bei einer netten Almond Caramel Latte und im McDonald's noch gut gehen und sind noch etwas durch die Straßen von Hiroshima spaziert. Da wir noch etwas Zeit hatten, machten wir uns noch spontan auf den Weg zu einer nächtlichen Expedition zum Schloss Hiroshima - im Gegensatz zu den meisten anderen Schlössern wurde es mit viel Holz erbaut und liegt wunderschön in einem prächtigen Park. Zumindest nachts gab es dort eine recht mysthische Stimmung - der perfekte Abschluss für diesen sehr ereignisreichen Tag. Um kurz vor 23 Uhr stiegen wir dann in den Nachtbus ein, der uns wohlbehalten wieder nach Osaka zurückbrachte.



Freitag, 8. Januar 2010

Ramen-Place

So, nachdem hier sonst nichts mehr reinkommt (schreibts mal wieder was Mädls ;)) erzähl ich mal kurz von meinem gestrigen Abendessen :) In der Nähe von unserem Studentenwohnheim ist nämlich ein kleines "Restaurant", das seine Existenz mittlerweile wohl den Austauschstudenten verdanken dürfte. Alle schwärmen seit Monaten wie gut, günstig und urig es dort ist - und ICH war einfach noch nie dort. Jetzt wirds aber Zeit hab ich mir gestern gedacht und bin dann mit Falco und seiner japanischen Freundin Chicka und Yu Ling hingegangen. Dort haben wir dann auch noch Tomas (Exchange Student aus Tschechien) angetroffen. Es ist wirklich wie in einem kleinen Wohnzimmer, wo Oma und Opa für einen kochen. Klein, aber gemütlich - günstig, aber gut :) Hab mir einen Miso-Ramen schmecken lassen und zum Nachtisch haben sie uns dann sogar noch einen Teller mit kleinen Röllchen gebracht. Sahen aus wie Mini-Frühlingsrollen, nur die Fülle war wieder sehr japanisch - getrocknete Schrimps *g* hat aber gar nicht sooo schlecht geschmeckt, man gewöhnt sich ja an einiges :)





Tomas



Falco (Holland) und Chicka


Yu Ling (Holland, Eltern aus Hong Kong)


Tempura

Dienstag, 22. Dezember 2009

Christkindlmarkt in Osaka

Man glaubt es kaum was man in Japan so alles vorfindet. Da gibt es doch glatt einen Christkindlmarkt in Umeda. Den haben wir natürlich gleich mal unter die Lupe genommen, ob er denn überhaupt dem heimischen Standard entspricht und ich muss sagen, es ist ihnen recht gut gelungen :)



In jedem Stand gabs einen Deutschen und ein paar Japaner mit Weihnachtsmannmütze für den Verkauf. Eine anständige Bratwurst hats gegeben - endlich mal eine Wurst die nicht süßlich schmeckt *g* Falls ihr es auf den unteren Bildern nicht genau erkennt - das ist ein Lebkuchenhaus und ein Stand mit allen Gutalen die man sich nur vorstellen kann: gebrannte Mandeln, Gummischlangen, Lebkuchenherzen, uvm. Bei anderen Ständen konnte man sogar Gröstl mit Sauerkraut, Schinkenburger und Baumkuchen kaufen. An Dekorationssachen gabs natürlich auch jede Menge und sogar Entenfischen hatten sie im Angebot.

















Nach einem Becher Glühwein, einer anständigen Bratwurst und einem Tänzchen zur Weihnachtsmusik unter dem Christbaum kehrten wir glücklich in unser Studentenheim zurück. Und der liebe Alex, der mal kurz von Südkorea vorbeigeschaut hat, wirkte auch sehr zufrieden :) Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest!!



Sonntag, 6. Dezember 2009

Adventkränzchen :)

Oh ja, es ist wieder einmal so weit - die schöne Weihnachtszeit ist da und wir freuen uns tierisch drüber wie man sieht!! Nur dieses Jahr verläuft das zumindest für vier österreichische Mädls mal ganz anders! Kein Schnee, keine "richtigen" Berge, keine Familie... aber trotzdem schaffen wir es etwas in Stimmung zu kommen - ein paar Gutalen aus der Heimat machens möglich :)



Wir sitzen nun jeden Adventsonntag zusammen und machen ein gemütliches Adventkränzchen - jeden Sonntag bei einer anderen im Zimmer - 4 Sonntage, 4 Mädls - perfekt! Wir hören Weihnachtslieder, trinken Punsch und futtern was das Zeug hält *g* Mandarinen, Nüsse, Vanillekipferl, Kokosbusserl, Lebkuchen, getrocknete Früchte, Stolln und die Krönung des 2. Adventsonntags waren wohl eindeutig die gebrannten Mandeln - ein herzliches Dankeschön nach Salzburg an dieser Stelle :)
Aber die Weihnachtsdeko darf natürlich auch nicht fehlen... man beachte bitte den riesigen Adventkalender, den mir meine liebe Mama !!befüllt!! geschickt hat! und ein Weihnachtsbaum darf natürlich auch nicht fehlen. Dieses Jahr fällt er halt etwas mickrig aus - ca. 10 cm hoch vom 100-Yen-Shop *g*


Angeblich soll es in Umeda sogar einen Weihnachtsmarkt geben - da werden wir uns auf jeden Fall auch noch blicken lassen. Und ein Advent-Kino-Besuch in Namba steht auch noch auf dem Programm. Wir werden den Japanern schon zeigen wie man richtig Weihnachten feiert - die glauben doch tatsächlich das ist sowas wie der Valentinstag *tz*

Dienstag, 3. November 2009

Steffi S`s Homestay

Wie Sabsi bereits erklärt hat, hatten wir die Möglichkeit ein Wochenende bei einer japanischen Familie zu leben. Am Freitag um 18:00 war Treffpunkt an der Uni. Die Studenten versammelten sich in einem Raum und uns wurden noch einmal die wichtigsten "Verhaltensregeln" mit auf den Weg gegeben. Ein paar Räume weiter versammelten sich die "Host-families" und warteten darauf uns kennenzulernen. Einzeln wurden wir dann aufgerufen und unseren Familien vorgestellt.






Meine Familie "Hirosawa" bestand eigentlich aus 4 Familienmitgliedern (Mutter -Ayumi, Vater - Junichi, Kind-Miwa und Oma-Sumiko) meistens waren jedoch noch die Cousinen und die Tante mit uns unterwegs, also alles zusammen 8 Personen.





Als ich ins Auto einstieg und fragte: Where do we go? Where do you stay/live? bemerkte leider sofort, dass meine Hostmum sowie die Hostgrandmum kein Wort Englisch verstanden. Irgendwie versuchten wir uns die nächsten Tage mit Händen, Füßen, Wörterbüchern, Internetübersetzungsprogrammen, etc. zu verständigen.

Am Samstag gabs BBQ auf der Terasse ... war sehr lecker!!
















Am Sonntag gings in die Universal Studeos nach Osaka. Die 3 Kinder, Ayumi, Junichi, Sumiko und ich verbrachten den Tag in 8er Bahnen, Kinosälen, Restaurants,... es war ein sehr netter Tag!





Am Abend brachte mit die Familie wieder ins Studentenheim züruck. Es war eine tolle Erfahrung und wirkliche eine liebe Familie, doch mit der Sprache klappte es leider nicht so ganz!
Ich werde sie bestimmt noch einmal besuchen oder beim Unifestival im November treffen :-)












































Montag, 26. Oktober 2009

Sabsi's Weekend Home Stay

Vergangenes Wochenende hatten wir Austauschstudenten die Möglichkeit in einer Gastfamilie zu wohnen. Meine Gastfamilie wohnt ganz in meiner Nähe - nur 3 Gehminuten von unserem Studentenwohnheim entfernt. Ich wurde also am Freitag von meinem Gastpapi Akashi (50) vor dem Studentenheim abgeholt und wir spazierten dann gemeinsam zum Haus der Familie Miura.


Weitere Familienmitglieder sind Mama Naomi (46), Sohn Takuto (16) und Tochter Akari (21). Akari habe ich bisher leider noch nicht kennengelernt, weil sie etwas weiter weg studiert und alleine wohnt. Bei nächster Gelegenheit wird das aber nachgeholt. Und dann darf natürlich ein weiteres Familienmitglied auf keinen Fall vergessen werden: Knight - ein Schnauzer, der mir gleich in den ersten paar Minuten seine Kunststücke vorführte und extrem kuschelbedürftig ist - wie ich :)

Mir ist gleich anfangs aufgefallen, dass ihr Lifestyle sehr westlich ist und so wurde nur wenig Wert auf alte japanische Floskeln und Verhaltensweisen gelegt. Die Atmosphäre war von Anfang an recht entspannt und familiär (auch für mich!) und wurde mit der Zeit noch lockerer.

Bevor ich über das Wochenende ausführlicher berichte hier noch ein kurzes Profil zu den einzelnen Personen. Naomi ist Klavierlehrerin und unterrichtet vorwiegend zuhause und 1-2x die Woche auch in einer Musikschule. Sie ist dementsprechend sehr an klassischer Musik interessiert und ein echter Mozart-Fan. Letztes Jahr war sie mit ihrer Tochter in Wien unterwegs und hatte sehr gute Reiseunterlagen über Österreich - so konnte ich ihr genau zeigen wo ich wohne (in den Unterlagen waren mehrere Fotos von Innsbruck abgebildet, unter anderem eines wo die Arzler Scharte zu sehn ist :)). Naomi ist außerdem eine fantastische Köchin und ich wurde dementsprechend gemästet an diesem Wochenende. Aber auch Akashi ist ein begnadeter Koch. Er hat mir an meinem letzten Abend Kabe gezaubert (siehe Foto!). Akashi ist General Manager der Personalabteilung eines Unternehmens in der Textilbranche.
Mit den beiden konnte ich mich wirklich sehr gut über erstaunlich viel unterhalten und meine Bedenken bezüglich der Kommunikation waren von der ersten Begegnung an verschwunden. Zwischendurch musste halt Takuto übersetzen. Der war ansonsten eher ruhig und zurückhaltend, aber sehr nett. Er geht noch zur Highschool und spielt anscheinend recht gut Fußball. Tja, und der Herr des Hauses (Knight *g*) "feierte" seinen 6. Geburtstag genau während meines Aufenthaltes im Hause Miura.

So, nun zum Wochenendablauf. Am Freitag Abend aß ich mit Naomi und Akashi eine Art japanisches Raclette und dazu gabs Sake. Anschließend wurde noch lange gequatscht und zu später Stunde sind wir dann müde in unsere Betten gefallen. Am Samstag wurde gemütlich gefrühstückt und Naomi zeigte mir einen Bäcker ganz bei uns in der Nähe, wo es immer frisches und knackiges Gebäck gibt (leider wieder kein Schwarzbrot!). Dann fuhr sie mit mir zum Kishiwada Castle - ähnlich dem Osaka Castle. Kleiner, aber auch sehr charmant. Gleich neben dem Schloss gibt es ein Festival Museum, wo man alles über das Danjiri Festival bestaunen kann, sehr interessant! Während einem Spaziergang durch einen typischen japanischen Garten fanden wir ein traditionelles Restaurants mit Geishas und Tatami-Matten, nur leider hätte man 2 Stunden auf einen Tisch warten müssen. Kurzer Hand sind wir dann nach Hause zurück, haben die Männer abgeholt und sind Udon essen gefahren - mit vollem Magen und der Erkenntnis, dass Japaner Tenpura als Topping für Udon verwenden bin ich aus dem Restaurant hinaus. Den Nachmittag verbrachten wir ganz gemütlich zu Hause und abends kochte ich dann gemeinsam mit Naomi Okonomiyaki :)

Am Sonntag sind sie mit mir dann zu einem speziellen Geschäft gefahren, damit ich mir mein Halloween-Kostüm kaufen konnte und anschließend klärten sie mich in einem japanischen Okashi-Spezialitätengeschäft über die unterschiedlichsten japanischen Süßigkeiten auf. Mittags gab es dann mal zwischendurch was Italienisches - Pestonudeln. Ich hab sogar ein bisschen davon in 2 kleinen DARBO-GLÄSERN (die sie aus einem Hotel in Korea entwendet hatte *g*) mitbekommen. Am Nachmittag fuhr ich dann noch ein bissle mit Naomi shoppen und zum Abendessn gabs dann wie gesagt gutes Nabe vom Chefkoch.

Nach einem kurzen Abschlussquatscher begleiteten sie mich dann zum Studentenheim. Ihre Worte zum Abschied: "Knock on our door - anytime" - was ich auch mit Freuden machen werde. Es ist ein schönes Gefühl eine so nette Familie in der Nähe zu kennen und ich freue mich schon auf unser nächstes Wiedersehn.

Montag, 19. Oktober 2009

Sakai Sekai Grand Parade




Gestern (Sonntag) wurden wir eingeladen an einem bekannten Festival in Sakai teilzunehmen. Um 9:45 gings los mit dem Zug nach Sakai City. Dort wurden wir schon erwartet und mit unterschiedlichen Spezialitäten verwöhnt.
Um 12:30 begann die Parade. ca. 3 stunden lang zogen die verschiedenen Gruppen (Musikkapelle, Tänzer, Turner,...) durch eine Straße und wurden von den Zuschauern bejubelt.



Unsere Aufgabe war es einfach nur "Ausländer" zu sein und uns von den Zuschauern feiern zu lassen - wir durften also durften an der Parade teilnehmen und uns fürs "Ausländer sein" bejubeln lassen.
Jede Nation hielt die eigene Flagge in der Hand und so maschierten wir durch die Straße und winkten unseren "Fans" zu :-)
Zum Schluss wurden wird noch auf der Bühne vorgestellt (Land, Universität) --> es war ein sehr schöner und interessanter Sonntag!